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HERZLICH WILLKOMMEN BEI DER
HEIMATBÜHNE MÖGGERS!

Uraufführung

"Zur falschen Zeit"
- ein Werk von Claudia Lang-Forcher
 

Die Heimatbühne Möggers hat mit den Proben für das diesjährige Stück begonnen: "Zur falschen Zeit", ein Werk von Claudia Lang-Forcher.

In diesem Stück geht es um die Biografie von Josef Anton King aus Hörbranz. Claudia Lang-Forcher, die uns bereits durch ihre Stücke "Schwabenkinder" und "Anna – Mutter der Mütter" bekannt ist, hat erneut ein wertvolles Theaterstück auf Papier gebracht. ​

Bericht des Historikers Meinrad Pichler 

Wer war Josef King? (1922-1945)Josef Anton King war ein besonderer Mensch: Ausgestattet mit außergewöhnlichen geistigen Gaben, dazu empathisch, uneigennützig und hilfsbereit. Auch an praktischem Können mangelte es ihm nicht: mit dem Pferdefuhrwerk konnte er ebenso umgehen wie mit feinmechanischen Herausforderungen. 1922 in eine Hörbranzer Bauernfamilie geboren, wurde er auf Grund seiner Begabung und in der Hoffnung auf einen Jungpriester in das bischöfliche Knabenkonvikt Paulinum in Schwaz geschickt. Ab der ersten Klasse erwies er sich hier als Vorzugsschüler, der sein Wissen und Können gerne mit anderen Mitschülern teilte. Als das katholische Internat nach dem „Anschluss“ im März 1938 von den Nationalsozialisten geschlossen wurde, absolvierte King die beiden letzten Gymnasialklassen in Bregenz. Hier überraschte er nicht nur durch sein Schulwissen, sondern auch durch seine

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Kenntnisse in der Radiotechnik und seine Fremdsprachenkenntnisse, die er fortlaufend erweiterte. Russisch hatte er bruckstückhaft bereits als Kind von seinem Vater gelernt, der nach dem Ersten Weltkrieg drei Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft verbracht hatte. Neugriechisch, Italienisch und andere slawische Sprachen erlernte er durch Radiohören.

Am Bregenzer Gymnasium wurde er ob seiner Fähigkeiten bewundert, auf Grund seiner zurückhaltenden Bescheidenheit und bäuerlichen Herkunft blieb er aber ein Außenseiter. Aus dem Militärdienst wurde er wegen seiner Kurzsichtigkeit entlassen, ein Angebot als militärischer Dolmetscher lehnte er ab.

Als der Hörbranzer Gendarmeriepostenkommandant der Bregenzer Gestapo meldete, dass es in seinem Dorf einen jungen Mann gebe, der Russisch und Ukrainisch spreche, war eine Ablehnung nicht mehr möglich. Seit 1941 brachte das Hitlerregime immer mehr junge Menschen aus den eroberten Ostgebieten zum Arbeitseinsatz ins Deutsche Reich. Bei geringsten Verstößen gegen die rigiden Verhaltensnormen wurden die Zwangsarbeiter:innen bestraft. Mit Gefängnis, Arbeitslager oder KZ. Die Entscheidung darüber lag bei der Gestapo, die die entsprechenden Verhöre führte. Dazu brauchte sie Dolmetscher. Und als solchen verpflichtete sie Josef Anton King. Obwohl er hier durch Schönung der Aussagen den Verhörten hilfreich sein konnte, bereitete ihm diese Tätigkeit schwere Gewissensnöte. Deshalb versuchte er außerhalb dieses Dienstes den jungen Menschen aus Polen und der Ukraine so gut wie möglich zu helfen. Nachdem er ein Flugblatt geschrieben und vervielfältigt hatte, das 1944 die Zwangsarbeiter:innen informierte, dass das Kriegsende und somit die Naziherrschaft dem Ende zu gehe, wurde er verhaftet. Nach Aufenthalten in Lindau und im Polizeigefängnis Innsbruck – von hier aus machte er für die Eltern noch die Milchabrechung und die Steuererklärung – wurde er im Jänner 1945 ins Konzentrationslager Mauthausen deportiert. Drei Tage vor Ankunft der amerikanischen Befreiungstruppen wurde er hier von der SS-Lagerleitung als so genannter Geheimnisträger erschossen. Der Mord an Josef Anton King, diesem hochbegabten und trotzdem ganz geerdeten jungen Mann, ist eines jener unzähligen und unsäglichen Verbrechen, dessen sich die Nationalsozialisten schuldig gemacht haben.

Ein riesengroßes Dankeschön an Claudia Lang-Forcher, die uns bei der Inszenierung intensiv unterstützt. Auch ein Dankeschön an Historiker Mag. Meinrad Pichler und Gemeindearchivar Willi Rupp, die uns die historischen Daten geliefert haben. Merkt euch die Termine unserer Aufführungen vor – wir freuen uns auf euch!

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Autorin und Regie

Claudia Lang-Forcher ist Autorin, Regisseurin, Schauspielerin, Theaterpädagogin, Organisatorin und war bis 2013 künstlerische Leiterin der Geierwally Freilichtbühne in Elbigenalp, mit der sie untrennbar seit Anbeginn verbunden ist. „Die Bühne ist meine Leidenschaft“, sagt sie selbst von sich und mit dem Begriff „Theaterfrau“ hat sie den passenden Titel für diese große Leidenschaft gefunden. 2017 hat sie das Verdienstkreuz des Landes Tirol verliehen bekommen.

Alle Infos unter https://www.claudia-lang.at/

Aufführungstermine:

Samstag, den 19.10.2024  |  20 Uhr

Samstag, den 26.10.2024  |  20 Uhr

Sonntag, den 27.10.2024  |  17 Uhr

Donnerstag, den 31.10.2024  |  20 Uhr

Samstag, den 02.11.2024  |  20 Uhr

Sonntag, den 03.11.2024  |  15 Uhr und 19:30 Uhr

Freitag, den 08.11.2024  |  20 Uhr

Samstag, den 09.11.2024  |  20 Uhr

Jetzt Tickets sichern per Mail unter theater.moeggers@gmail.com oder telefonisch unter +43 676 9313897 täglich von 18:30 Uhr bis 19:30 Uhr

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Rollen und Spieler:innen

Josef
Josef
Agathe
Maria
Hermann
Anton
Agatha
Johannes
Ludwig
Paula
Pfarrer
Professor
Soldat
Offizier
Frau
Mann
Tänzerin


Statisten: 

als Kind
als Jugendlicher
jüngere Schwester
ältere Schwester
älterer Bruder
Schulfreund
Mutter
Vater
Freund
Nachbarin

Matteo Flatz
Elias Müller
Heidi Bereuter
Amelie Müller
Linus Heinzle
Tim Huber
Tanja Schröter
Manuel Wucher
Simon Gmeiner
Rita Greussing
Adi Rädler
Walter Heine
Alois Heidegger
Josef Eienbach
Leni Etzkorn
Michael Moser
Maria King

Barbara Flatz, Walter Heidegger, Sonja Wucher,
Elisabeth Seywald, Vanessa Heidegger,

Emma Heidegger, Rosa Stadler, Valentin Seywald

Regie: Claudia Lang-Forcher
Regieassistenz: Teresa Eienbach und Marlies Wucher
Musik: Christof Kammerlander
Tontechnik: Alfred Hager
Bühnenbau: Alfred Eugler und Klaus Boch
Bühnengestaltung und Malerarbeiten: Michael Loitz

Jetzt Tickets sichern

Danke für's Absenden!

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